Vereinsgeschichte


Sechs Jahrzehnte alt - bis heute immer jung und dynamisch geblieben: der 1. Minigolfclub Bamberg. Ein Vereinsporträt

Von der Gründung bis zum Minigolfpark

Die ersten Jahre nach seiner Gründung im Jahr 1962 war der Club im Hain an der Bayerleinswiese beheimatet, ehe man vierzehn Jahre später im rund 5 km entfernten Bischberg in der Amselstraße eine neue Bleibe fand. Im Jahr 1988 erfolgte ein Umzug nach Hallstadt auf die Anlage am Schwimmbad, bevor man am 12. Juli 1991 nach knapp einjähriger Bauzeit eine Miniaturgolfanlage auf der Jahninsel eröffnen konnte. Bereits im Vorfeld trug man sich schon mit dem Gedanken, auf dem Grundstück, das in Erbpacht von der Stadt Bamberg erworben wurde, ein Vereinsheim zu errichten. Dieses Vorhaben nahm man Ende 1997 in Angriff, ehe es nach gut zweijähriger Bauzeit im Frühsommer 2000 vollendet wurde. Rund 4000, teils mühevolle Arbeitsstunden, haben damals die aktiven und passiven Mitglieder meist an den Wochenenden dafür aufgebracht, nach Fertigstellung des Rohbaus in einzelnen Bauabschnitten das Clubheim "bezugsfertig" zu machen, um den Anforderungen sowohl im Gastronomiebereich im Erdgeschoss als auch bei den Clubräumen im Obergeschoss gerecht zu werden. Schon während der Bauphase des Vereinsheimes hatte man das Konzept für den Bau einer zweiten Anlage bereits im Hinterkopf. Ohne die Errichtung eines weiteren Platzes sah der Club für seine Zukunft keine Überlebenschance. So fanden die Pläne für die Expansion sowohl im Rathaus der Stadt Bamberg als auch beim Wasser- und Schifffahrtsamt ihre Zustimmung. Dessen Einverständnis war erforderlich, da der Weg an der Böschung des Main-Donau-Kanals verlegt werden musste; die Kosten dafür trug der Verein. Ferner sollte auch der alte Baumbestand unangetastet bleiben.

Letzt Endes begann man im Spätherbst 2000 mit den Vorbereitungen zum Bau der Filzgolfanlage. Wiederum ruhte dabei die Hauptlast auf den Schultern der Mitglieder, die erneut rund 3000 Arbeitsstunden ihrer Freizeit opferten. Somit konnte nach insgesamt knapp zwölfjähriger Bauphase am 21. Juli 2001 die Filzgolfanlage als drittes und letztes Projekt ihrer Bestimmung übergeben werden. Mit dem fertiggestellten Minigolfpark hat der 1. MGC Bamberg für seine aktiven Spieler somit die besten Trainingsbedingungen geschaffen, um dem stetig wachsenden Leistungsniveau auf Jahre hinaus gerecht zu werden. Spätestens ab diesem Zeitpunkt nutzen vor allem an den Wochenenden bis in die Gegenwart hunderte von Freizeitspielern die Möglichkeit, mit Schläger und bunten Bällen für ein paar Stunden dem Alltag zu entfliehen.

Dr. Gerhard Zimmermann "Vater des Erfolgs"

Doch Bambergs Minigolfer haben nicht immer nur gehämmert, geschraubt und gebohrt, sondern nebenbei auch noch Sport getrieben. So war man bereits einige Jahre nach der Gründung im Mai 1970 unter dem damaligen 1. Vorsitzenden Ludwig Herr (+) Ausrichter eines Ländervergleichskampfes Österreich - Bayern auf den Anlagen an der Hainstraße und im Stadtteil Bug. Bereits im August desselben Jahres war man Gastgeber der Deutschen Jugendmeisterschaften und erste Titel ließen nicht lange auf sich warten. So gewann im August 1972 Erika Schug bei den Europameisterschaften in San Remo die Bronzemedaille; auf heimischen Bahnen wurde Karl-Heinz Werner Bayerischer Meister. 1974, im Jahr der Fußball-WM in Deutschland, begann die sportliche Ära eines Dr. Gerhard Zimmermann. Bei der Junioren-EM im holländischen Arnheim holte er sich mit 254 Schlägen über zehn Runden seinen ersten großen Titel. Im Juni 1979 stieg die 1. Herrenmannschaft in die Bundesliga auf und ein Jahr später wurde Sebastian Fiedler (+) zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt. Im gleichen Jahr wurde Zimmermann in Hard (Österreich) Vize-Europameister in der Kombination. Die Krönung erfolgte 1981, als er bei der EM in Portugal den Titel gewann. In Northeim und Göttingen wurde das Herrenteam erstmals Deutscher Mannschaftsmeister; diesen Titel konnte man ein Jahr darauf in Dormagen und Frechen erfolgreich verteidigen. Im selben Jahr übernahm Dr. Gerhard Zimmermann den ersten Vorsitz. Sportliche Glanzlichter konnte man zweifelsohne in den 80iger bis Anfang der 90iger Jahre setzen. So waren in diesem Zeitraum meistens drei Mannschaften von der Landes- über die Bayernliga bis hin zur Bundesliga am Spielbetrieb beteiligt.

Bamberg bis heute ein beliebter Gastgeber

Bereits ein Jahr nach Beendigung der Bauphase war der 1. MGC Bamberg im Juli 2002 erstmalig Gastgeber und Ausrichter der Deutschen Seniorenmeisterschaften, zwei Jahre später folgten unter dem neuen 1. Vorsitzenden Klaus Vogentanz die Deutschen Jugendmeisterschaften. 2007, 2012 und letztmalig 2018 wurden die Bayerischen Titelkämpfe in den Minigolfpark vergeben; 2008 wurden die Deutschen Meisterschaften für Damen und Herren auf der Jahnhalbinsel ausgetragen. Im Jahr 2003 wurde der Fun-Sports-Cup aus der Taufe gehoben, der alljährlich zahlreiche Minigolfer aus Nah und Fern in den Jahnpark lockt. Als ein absolutes Highlight stellte die Austragung der WMF World Deaf Minigolf Championships - die Weltmeisterschaften der Gehörlosen in allen Kategorien - vom 24. bis 27. April 2019 auf den Eternitbahnen dar. Im Jahr 2022 soll es zu einer Neuauflage der Welttitelkämpfe an gleicher Stelle kommen.

Bamberg stolz auf seinen Nachwuchs

Absolut stolz können die MGCler auf ihre jahrzehntelange Nachwuchsarbeit sein. Im Laufe der Jahre konnten sich immer wieder Eigengewächse nicht nur in Bayern einen Namen machen, wie z.B.  Marco Templin und Pascal Zeller. So gewann Templin im Juni 2007 im italienischen Cannegrate den Weltmeistertitel im Einzel und mit der Deutschen Nationalmannschaft. Fünf Jahre später gelang Zeller im August 2012 ein ähnliches Kunststück. Im niedersächsischen Bad Münder wurde er Weltmeister mit dem Jugend-Nationalteam und im Strokeplay wurde er nach 12 Spielrunden mit einem Schlag Rückstand Vizeweltmeister hinter dem Sieger Andreas Schneider (SG Arheilgen). Auf eine steile Karriere kann auch ein weiteres Bamberger Eigengewächs zurückblicken: Ole Riewe. Sie begann im Frühjahr 2015 und führte fast kometenhaft nach oben. Erstmals aufhorchen ließ er bei der Bayerischen Meisterschaft in Kelheim im Mai 2016, wo er sich den Titel bei der Jugend sicherte. Bereits Ende Juli gelang ihm der nächste Coup. Bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Weinheim holte er sich nach 12 Runden fast sensationell den Titel auf den Betonbahnen. Die Krönung seiner damals noch jungen Karriere erfolgte im August des gleichen Jahres. Im österreichischen Bischofshofen gewann der bei Jugend-WM die Goldmedaille mit der Nationalmannschaft.

Aus Bambergs Talentschuppen entstammt mit Yannick Müller ein weiterer erfolgreicher Minigolfer der letzten Jahre. Er begann 2014 als aktiver Schüler und schon wenig später sollten sich bereits die ersten Erfolge einstellen. Ebenso wie Ole Riewe stand er bei den bayerischen Titelkämpfen im Jahr 2016 auf dem Siegerpodest. In Kelheim wurde er nach 12 Spielrunden bayerischer Schülermeister und bei der Jugend-DM in Weinheim gewann er Bronze bei den Schülern. 2018 wurde er im heimischen Minigolfpark bayerischer Jugendmeister.

Auf Grund ihrer errungenen Erfolge in den letzten Jahren sind beide leider nicht mehr für die MGCler aktiv und mittlerweile in der ersten bzw. zweiten Bundesliga eine feste Größe. Möglicherweise findet sich in den nächsten Jahren wieder ein hoffnungsvolles Nachwuchstalent auf der Jahninsel ein. Die besten Trainingsbedingungen sind wie eingangs bereits erwähnt jedenfalls vorhanden.